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Lexikon der Beschichtungssysteme

Bodenbeschichtung

Polyurethanharz

Polyurethane (PU-Harze) sind Kunststoffe oder Kunstharze, die aus der Polyadditionsreaktion von Dialkoholen bzw. Polyolen mit Polyisocyanaten entstehen. Eine der wichtigsten Anwendungen von Polyurethanen ist der Einsatz in Lacken und Beschichtungen. Hier werden PU´s wegen ihrer hohen Beständigkeit gegen Lösungsmittel, Chemikalien und Witterungseinflüsse als Deck- Klarlacke oder Beschichtungen in vielen Anwendungsbereichen verwendet. Hierzu gehören z.B. auch Bandbeschichtungslacke und Beschichtungen für Fußböden. Zur Anwendung kommen flüssige Systeme, wie feuchtigkeitshärtende Prepolymere, 2-Komponenten-Systeme, High Solids, Polyurethan-Lösungen und Polyurethandispersionen, aber auch Feststoffe wie z.B. Granulate oder Pulver.

Epoxidharz

Epoxidharze (EP-Harze) sind Kunstharze die Epoxidgruppen tragen. Sie sind härtbare Harze (Reaktionsharze) die mit einem Härter und gegebenenfalls weiteren Zusatzstoffen zu einem duroplastischen Kunststoff umgesetzt werden können. Die Epoxidharze sind Polyether mit in der Regel zwei endständigen Epoxidgruppen. Die Härtungsmittel sind Reaktionspartner und bilden zusammen mit dem Harz den makromolekularen Kunststoff. Die durch Vernetzung erzeigten Duroplaste besitzen gute mechanische Eigenschaften sowie eine gute Temperatur- und Chemikalienbeständigkeit und gelten als hochwertige Kunststoffe. Verwendung finden EP-Harze bei uns z.B. bei Industrieböden, Betonbeschichtungen/ Betonreparatur, als Graffiti Schutzlacke

PMMA-Beschichtung (Methacrylatharze)

PMMA oder auch MMA-Harz, oder MA-Harz ist ein flüssiges bis hochviskoses Reaktionsharz auf der Basis von Methylmethacrylat, welches sich durch Zusatz eines Peroxidhärters innerhalb kurzer Zeit verfestigt. PMMA Beschichtungen können nach 2 Std. voll belastet werden. PMMA´s sind in verschiedenen Härtestufen und Härtezeiten erhältlich. Die Aushärtung erfolgt auch bei extrem tiefen Temperaturen bis -25`C. Die PMMA Beschichtungen bestechen durch ausgezeichnete Zwischenhaftung der einzelnen Schichten. Methacrylatharze sind auch die Vorstufe von Gießharzen zur Herstellung von Acrylglasscheiben.

Schäden in einer Bodenbeschichtung

Blasenbildung wegen aufsteigender Feuchtigkeit

Betonböden mit rückwärtiger Durchfeuchtung können für darauf aufgebrachte Beschichtungen oder Bodenbeläge problematisch sein.

Feuchtigkeit und hohe Alkalität können zur Ablösung von Beschichtungen oder zur so genannten “osmotischen Blasenbildung” führen (siehe Fotos). In solchen Fällen muss der Boden saniert werden. (siehe hierzu auch den Punkt Sanierung von Beschichtungen)

Um das zu vermeiden, empfehlen wir eine Grundierung, die eine große Haftung aufweist, eine hohe Dampfsperrwirkung hat und gegen hohe Alkalität beständig ist. Wir bringen eine solche  Spezialbeschichtung auf den kugelgestrahlten, tragfähigen und von trennenden Substanzen befreiten Betonboden auf. Nach Durchhärtung wird die Deckbeschichtung aufgetragen.

In Bereichen mit hohem Grundwasserspiegel ist eine dampfdiffusionsoffene Beschichtung empfehlenswert um evtl. auftretende Probleme im Vorfeld zu vermeiden.

Ziegelschlämmverfugung

Auch Ziegelfassaden bedürfen hin und wieder der Sanierung.

Oft sind es die Fugen, die Schäden aufweisen. Die Ziegelschlämmverfugung bietet ein ebenso wirksames wie wirtschaftliches Verfahren zur Sanierung des Fugennetzes, das die Durchfeuchtung des Mauerwerks verhindert.

Oft sind es gerade die Fugen einer Ziegelfassade, die durch Klimaeinflüsse angegriffen werden, wodurch die Wärmedämm- und Wärmespeicherfähigkeit des gesamten Mauerwerks beeinträchtigt wird und sich zudem die Wasseraufnahme mit allen damit verbundenen Gefahren erhöht. Besonders nach einem Winter mit frostigen Temperaturen werden Fugen und Stein durch Abplatzungen zerstört. Anschließend wird noch mehr Wasser aufgenommen. Algen und Flechten finden dadurch ideale Untergründe. Die Remmers Baustofftechnik bietet mit der Ziegelschlämmverfugung ein ebenso wirksames wie wirtschaftliches Verfahren zur Sanierung des Fugennetzes, das die Durchfeuchtung des Mauerwerks verhindert.

Dabei werden – anders als bei der herkömmlichen Fassadensanierung – die Fugen nicht aufwendig ausgeschnitten und mit dem Fugeisen neu verfugt, sondern es wird großflächig eine Fugenschlämme aufgebracht und diese durch scharfes Abziehen selbst in sehr schmale Fugen und Risse gedrückt. Die Remmers Fugenschlämme ist zementgebunden und besteht unter anderem aus sulfatbeständigen Bindemitteln. Sie haftet sehr gut an der Fugenflanke und eignet sich besonders für die Sanierung von Altbauten. Zusätzlich werden tieferliegende Bereiche beziehungsweise die gesamte Fassade zum Schutz gegen Schlagregen nachimprägniert.

Langlebiger Schutz der Ziegelfassade

Zum präventiven Langzeitschutz vor Moos-, Pilz- und Algenwachstum kann auf die Fassade vor der Hydrophobierung ein flüssiger Vergrünungsschutz aufgetragen werden. Als abschließender Applikationsschritt erfolgt die Hydrophobierung, wahlweise mit flüssigen oder cremeförmigen Schutzmitteln. Alternativ zur Hydrophobierung kann die Wasserabweisung der Fassade auch mit einer Siliconharz-Beschichtung erreicht werden. Das Mauerwerk ist dadurch dauerhaft und umfassend gegen eindringende Feuchtigkeit geschützt und behält seine energiesparende Funktion.

Ein weiterer Vorteil liegt in der Zeitersparnis aufgrund der rationellen Arbeitsweise. Hierbei können gegenüber der konventionellen Nachverfugung bis zu 35 Prozent gespart werden.

PCC-Mörtel

Für die Instandsetzung von in ihrer Funktion und/oder Optik beeinträchtigten Betonbauwerken werden PCC-Mörtel (PCC = Polymer Cement Concrete) eingesetzt. Die fachgerechte Sanierung der Betonschäden mit diesen kunststoffmodifizierten zementgebundenen Mörteln dient der Sicherung der Sicherheit und Langlebigkeit von Betonbauwerken.

Ein PCC-System besteht aus den Komponenten Haftbrücke und Korrosionsschutz, Mörtel unterschiedlicher Körnung und Beständigkeit sowie aus einem Verdunstungs- und Oberflächenschutz. Der PCC-Mörtel empfiehlt sich aufgrund seiner Sulfatbeständigkeit insbesondere für den Einsatz in Kläranlagen und chemisch belasteten Bereichen. Es wird unterschieden zwischen PCC I und PCC II-Mörtel.